«Wenn wir Inklusion leben, profitieren alle»

Nach gut vier Jahren geht das Umsetzungsprogramm ?Hindernisfreiheit an der ETH Z¨¹rich? zu Ende. Der Abschluss des Programms ist zugleich der Start in eine dauerhafte Verstetigung des Themas Accessibility, Hindernisfreiheit, Barrierefreiheit, Design for all und Inklusion an der ETH.

Anl?sslich dieses Wechsels hielt Markus Schefer einen ?ffentlichen Vortrag ¨¹ber die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Er ist externe Seite Professor f¨¹r Staats- und Verwaltungsrecht an der Universit?t Basel sowie Schweizer Mitglied des UNO-Ausschusses ¨¹ber die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

?Accessibility wird die ETH weiterhin begleiten?

Ulrich Weidmann, Vizepr?sident f¨¹r Infrastruktur und Nachhaltigkeit, er?ffnete die Veranstaltung: ?Der Abschluss des Umsetzungsprogramms ?Hindernisfreiheit an der ETH Z¨¹rich? ist eigentlich nur ein Meilenstein, denn das Thema Accessibility wird die ETH weiterhin begleiten. Inhaltlich wurde in den letzten Jahren sehr viel erreicht. Wir haben diverse Geb?ude baulich angepasst bez¨¹glich Zugang, Akustik und Beleuchtung. Wir planen neue Geb?ude von Anfang an konsequent barrierefrei. Zahlreiche Anpassungen im digitalen Bereich haben die Kommunikationsmittel, die Lehrmittel und die Bibliotheksmedien optimiert. Wir haben die Orientierung mit einer neuen Signaletik und mit einer digitalen Wegleitung verbessert. Und wir haben im Bereich der Lehr- und Lerninfrastruktur von der Untertitelung von Lehrvideos ¨¹ber h?henverstellbare Tische bis zu Lernarbeitspl?tzen einiges erreicht.?

Vielfalt als St?rke

Julia Dannath, Vizepr?sidentin f¨¹r Personalentwicklung und Leadership, betonte in ihrem Grusswort den Wert der Zug?nglichkeit und Inklusion f¨¹r die ETH: ?Diversit?t und Inklusion bereichern die Universit?t. Sie er?ffnen neue Perspektiven, f?rdern Empathie und st?rken den Zusammenhalt. Eine inklusive Universit?t ist nicht bloss eine Institution, die sich tolerant zeigt ¨C sie ist eine Gemeinschaft, in der niemand um Teilhabe k?mpfen muss.? Und sie erg?nzte: ?Ich w¨¹nsche mir auch f¨¹r die Zukunft eine ETH, in der niemand zur¨¹ckbleibt. Eine Universit?t, die zeigt, dass Vielfalt kein Hindernis, sondern eine St?rke ist. Und ich bin ¨¹berzeugt: Wenn wir Inklusion leben, dann profitieren wir alle ¨C nicht nur als Angeh?rige der ETH, sondern als Menschen und als Gesellschaft.?

Engagement und Aufmerksamkeit sind entscheidend

In seinem unterhaltsamen Vortrag erkl?rte Markus Schefer die komplexe Rechtslage rund um die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Eingangs stellte er die zentrale Frage: Warum braucht es eine spezielle UNO-Behindertenrechtskonvention, wenn doch die allgemeinen Menschenrechte f¨¹r alle gelten? Die Antwort: Nicht zus?tzliche Rechte werden geschaffen, sondern es soll sichergestellt werden, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt behandelt werden und keine Diskriminierung erfahren. Das ist nicht selbstverst?ndlich ¨C auch nicht in einem wohlhabenden und vermeintlich fortschrittlichen Land wie der Schweiz.

Schefer machte klar: Es gibt keinen ?Polizisten?, der aufpasst, dass das Gesetz eingehalten wird. Deshalb ist es enorm wichtig, sich daf¨¹r einzusetzen und immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen tats?chlich gelten.